Fundstücke: Das Dillinger Seifenkistenrennen

„Prachtvolles Wetter und eine begeisterte Zuschauerkuslisse gaben am Sonntag nachmittag den Rahmen zum 2. Stadtbergrennen der Seifenkisten in Dillingen. Fahnengeschmückt lag die Rennstrecke inmitten der Häuserblocks, deren Fenster die tribünenplätze ersetzten, eine gute Organisation hatte für genügend Absperrmaßnahmen Sorge getragen. So wurde auch heuer der Große Preis von Dillingen ein voller Erfolg.“

(Donaupost, August 1950)

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der Seifenkistensport nach Deutschland. Die ersten großen Seifenkistenrennen der Nachkriegszeit fanden dort im Jahre 1949 statt. Ausgangspunkt waren die Bemühungen der in Deutschland stationierten US-Truppen um eine der Jugend dienende Freizeitgestaltung. Auch in Dillingen veranstalteten die German Youth Activities (GYA) ein erstes Soap Box Derby. Dieses war ein voller Erfolg.

Das Seifenkistenrennen im Jahr darauf erfuhr 1950 große Aufmerksamkeit. Zahlreiche Zuschauer und die örtliche Presse verfolgten die Vorbereitungen, das Rennen und die Kür der Sieger. Der Dillinger Stadtberg glich einer Rennpiste. Gestartet wurde von einer Rampe aus, um die Fahrer und ihre Wägen richtig in Schwung zu bringen. Die Siegerverkündung und Preisverteilung nahmen Mr. Pinney als Vorsitzender des Rennkomitees, Oberbürgermeister scheiffele und Landrat Dr. Rieth als Protektoren vor. Die ersten Sieger waren: Adolf Paul („Donaupost“), Johann Ahle (Bissingen), Josef Schimpfle (Fristingen), Fritz Weireter (Dilingen), Karl Greger (Dillingen) und Eduard Müller (Schretzheim). Die ersten drei Sieger erhielten von der GYA Augsburg als Preis eine Armbanduhr, die beiden nächsten eine Torte und der sechste Sieger eine Fahrradbereifung mit Luftpumpe. Der Fahrer des lustigsten Wagens erhielt einen Wecker als Preis. Als Preis für den schönsten Wagen erhielt Adolf Paul eine Bonbonniere.